Deutschland war eigentlich mit großen Worten nach Spanien gereist. Man wolle die Gruppe der Nations League gewinnen, hieß es beispielsweise aus dem DFB-Tross. Dafür hätte die Nationalmannschaft bei den Iberern zumindest einen Punkt holen müssen. Nach dem 1:1 im Hinspiel klang dies nicht komplett unrealistisch. Es kam vollständig anders: Die Spanier schlachteten Deutschland mit 6:0 ab und zeigten unbarmherzig jede Schwäche der Nationalmannschaft auf.

Spielbericht: „Wir sind einfach irgendwo rumgelaufen“

Tatsächlich war es Bundestrainer Jogi Löw, der die Partie am besten zusammenfasste. Sein Team sei „einfach irgendwo rumgelaufen“, erklärte er nach dem Spiel und lag damit komplett richtig. Aber seien wir gnädiger zum DFB-Team als dieses zu seinen Fans waren und sparen wir uns eine ausführliche Zusammenfassung. Schon wenige Sätze reichen, um das Geschehen anschaulich wiederzugeben. Bereits zur Halbzeit stand es 3:0 durch Treffer von Morata (17. Minute), Ferran Torres (33.) und Rodrigo (38.). In den zweiten 45 Minuten schoss Ferran Torres noch zwei Tore (55., 71.). Zudem traf Oyarzabal (89.). Ohne Manuel Neuer und das Aluminium wäre es wohl zweistellig geworden.

Kein Richtungswechsel im deutschen Team

Wer glaubt, dass diese Demütigung Deutschland dazu bewegen wird, nun doch wieder Thomas Müller, Mats Hummels und/oder Jerome Boateng zu nominieren, täuscht sich. Löw stellte klar, dass diese Partie „kein Grund ist“, um die drei genannten Spieler oder auch nur einen davon zurückzuholen. Um seinen Job muss er zudem ebenfalls nicht bangen. DFB-Direktor Oliver Bierhoff erklärte nach dem Abpfiff, dass die Pleite in Spanien nichts an seinem Vertrauen in den Bundestrainer ändere. Man werde gemeinsam den Weg bis einschließlich zur EM weitergehen. Die eingeschlagene Richtung werde nicht geändert. Nach dem Aufeinandertreffen mit den Spaniern muss man für dieses Turnier wohl das Schlimmste befürchten, wenn man es mit dem DFB-Team hält.